Religion bei den LINKEN
von Roland Spitzer
Mit der Religion und dem persönlichen Glauben ist es wohl komplizierter, als allgemein angenommen. Was, wie und woran jemand glaubt, dass sollte eine private Angelegenheit sein. Zumindest so lange, wie diese auch eine solche bleibt. Aus diesem Grund trete ich auch für eine strikte Trennung von Staat und Religion ein! Was natürlich auch bedeutet, dass mein Verhältnis zur Religion ebenso akzeptiert wird!
Das ist leider nicht der Fall. So muss ich im Tagebuch des Fraktionsvorsitzenden der Thüringer Linkspartei folgendes lesen:
„Der Donnerstag beginnt mit der Morgenandacht im Landtag. Das ist immer eine gute Gelegenheit vor dem Tag im Plenum noch einmal zu verschnaufen und kurz inne zu halten.“
Besteht das Credo linker Politik darin, erst einmal auf die Knie zu fallen, und wem auch immer zu huldigen? Oder war es nicht auch Marx, welcher zu dem Schluss kam, dass Religion Opium für das Volk ist? Dass Karl Marx es wohl auf den Punkt genau beobachtet hat, kann man auch in der heutigen Welt beobachten. Dort, wo die Religion – egal welcher Art – am meisten an Einfluss gewonnen hat, in diesen Regionen leben auch die Ärmsten Menschen! Man mag nur seinen Blick nach Indien, Pakistan, Afghanistan, oder auch viele Afrikanische Staaten, aber auch die USA richten.
Im Umkehrschluss könnte man auch behaupten, dass Religion ursächlich für Armut und Elend verantwortlich ist. Doch ist es die Religion, welche täglich tausende Menschen vor Hunger elend krepieren lässt? Ich glaube JA! Nur ist es nicht der Glaube an eine personifizierte Gottheit, wie z.B. Jesus… Es ist der Glaube an eine Gottheit, welche sich Markt nennt! Ein wieder einmal undefiniertes Wesen, welchem wir uns unter zu ordnen haben! Die Gottheit der gezielten Umverteilung! Wenn nun der Fraktionsvorsitzende der Thüringer Linkspartei unentwegt den Glauben an wen auch immer anpreist, kommt bei mir die Frage auf, ob er mit diesem missionarischem Eifer Sozialproteste in einen religiösen Eifer umleiten möchte!
Wohin ein solcher Eifer führen kann, zeigte eine ARTE Reportage sehr genau. In Jerusalem hat eine neue Form der Apartheid Einzug gehalten! Dies kann man im nachfolgenden Artikel nachlesen!
Wer möchte, kann sich den Beitrag auch unter:
http://plus7.arte.tv/de/1697660,CmC=3116332.html
ansehen. Ab Minute 18 beginnt der Beitrag zu Jerusalem.
Text der ARTE Dokumentation:
„Die ultraorthodoxen Juden sind mit 20 Prozent Anteil an der Bevölkerung Israels eine Minderheit – doch ihr Einfluss wächst unaufhaltsam: Mit allen Mitteln versuchen sie, nicht nur den Sabbat nach ihren radikalen Vorstellungen in Jerusalem durchzusetzen.
Sie setzen die sogenannten normalorthodoxen Juden unter Druck und damit auch den Staat Israel. Die Ultraorthodoxen erkennen den Staat Israel nicht an, die Männer arbeiten nicht, um ihr Leben ganz der Religion widmen zu können. Der Staat zahlt ihnen deshalb ein kleines Gehalt für ihre „Religionsfreiheit“. In ihrem Viertel Mea Shearim leben sie abgeschottet von der Welt draußen, Touristen sind hier ebenso wenig willkommen wie Frauen, die ein Stückchen Haut zeigen.
Sie nutzen moderne Technologie, zum Beispiel Mobiltelefone, allerdings nur solche die „koscher“ sind. In ihren Buchhandlungen findet man keinen einzigen Roman, nur religiöse Schriften. Beim Bäcker stehen die Frauen in einer eigenen Schlange, getrennt von den Männern. In den Bussen müssen die Frauen hinten sitzen, wenn sie nicht gehorchen, werden sie mitunter scharf zurechtgewiesen. Vor allem Letzteres ist selbstverständlich illegal, aber es ist den Ultraorthodoxen gelungen, ihre Regel der Geschlechtertrennung in den meisten öffentlichen Buslinien Jerusalems durchzusetzen. Ihr wachsender Einfluss verdankt sich auch ihrem Kinderreichtum: Durchschnittlich acht Kinder in jeder Familie – ihre Zahl wächst also schneller als die der Normalorthodoxen.
Allmählich wird es eng in Mea Shearim und deshalb siedeln sich immer mehr Ultraorthodoxe in den anderen Jerusalemer Vierteln an. Diese Viertel „säubern“ sie: Sie reißen Plakate und Werbung herunter, wenn die Bilder darauf ihnen zu „sexy“ erscheinen. Und sie versuchen mit allen Mitteln, den Sabbat als einen heiligen Tag ohne jede Arbeit für alle durchzusetzen. In kleinen „Sabbat Kommando Trupps“ demonstrieren sie vor Fabriken, Geschäften und Ständen und versuchen, deren Inhaber zu zwingen, die Arbeit pünktlich am Freitagabend niederzulegen.
Die Stimmung zwischen ihnen und den laizistisch eingestellten Juden ist an diesen Tagen mitunter zum Zerreißen gespannt. Studenten protestieren tanzend und singend gegen die Hardliner: „Das Leben ist schon hart genug in Israel“ und die Feministinnen fürchten die Wiedereinführung der „Frauenentrechtung“ auf alttestamentarischen Umwegen.“
Quelle: http://www.arte.tv/de/Die-Welt-verstehen/arte-reportage/3115844.html
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